

Pflanzen können für Heimtiere sehr gefährlich werden. Zum Teil sind es nur ihre Bestandteile, die für Tiere schädlich sind, zum Teil ist es jedoch die ganze Pflanze. Fressen Tiere davon, kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Die Schwere variiert zwischen leicht bis tödlich. Im Folgenden werden einige der vielen typischen Pflanzen aufgeführt, die zwar hübsch anzusehen aber kritisch sind. Tierhalter sollten sich dringend darüber informieren, welche Pflanzen im Haus, in der Wohnung, im Garten unpassend sind.
Gefährliche Pflanzen
Aloe Vera
Aloe Vera enthält abführend wirkende Stoffe (Anthrachinonglykoside). Bei der Einnahme werden diese Glykoside von Darmbakterien verstoffwechselt und bilden Verbindungen, die die Schleimproduktion und das Wasser im Darm erhöhen.
Folgen: Erbrechen, Durchfall, Anorexie, veränderte Urinfarbe, seltener Zittern
Amaryllis
Die Blätter, Stängel und Zwiebeln enthalten Stoffe (Phenanthridinalkaloide), die die Gesundheit der Tiere gefährden.
Folgen: Speicheln, Erbrechen, niedriger Blutdruck, Atemdepression, Bauchschmerzen
Buchsbaum
Buchsbaumbäume enthalten ein butterähnliches Öl und drei Alkaloide (Buxin, Cyclobuxin und Cycloprotobuxin), aus denen ihre toxische Natur abgeleitet ist.
Folgen: Schwere Gastroenteritis, Durchfallerkrankungen, Erbrechen, Bauchschmerzen und Krämpfe
Butterblume
Die Pflanzen enthalten die Chemikalie Ranunkulin, die beim Zerkleinern oder Kauen zum Gift Protoanemonin wird. Protoanemonin ist ein bitter schmeckendes Öl, das die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes reizt und für Katzen und Hunde giftig ist.
Folgen: Erbrechen, Speicheln, Durchfall, Blasen in Mund/Mundhöhle, Schwäche, Tremor, Anfälle
Calla
Diese Pflanze enthält unlösliche Calciumoxalatkristalle, ähnlich wie andere Pflanzen der Araceae-Familie.
Folgen: Sabbern, orale Schmerzen, Erbrechen, verminderter Appetit, Schwellungen der oberen Atemwege
Quelle: vierpfoten
Clematis
Das Glykosid der Clematis ist für Tiere unverträglich. Folgen: Erbrechen, Durchfall, Speicheln
Efeu
Bestimmte Arten von Efeupflanzen enthalten Stoffe, die bei Einnahme für die Tiere gesundheitliche Folgen haben. Folgen: Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen
Engelstrompete
Diese Pflanze enthält toxische Inhaltsstoffe wie Atropin, Hyoscyamin, Scopolamin. Sie zählt mit zu den giftigsten Pflanzen. Alle Teile an ihr sind giftig.
Folgen: Lethargie, Hyperaktivität, Erbrechen, verminderte Magen-Darm-Bewegung, Verstopfung, Hyperthermie, Mydriasis (erweiterte Pupillen), Ataxie, Orientierungslosigkeit, Tachykardie, Tremor, Anfälle, Atemdepressionen, Tod
Fingerhut
Fingerhut enthält natürlich vorkommende Gifte, die den Herzmuskel beeinflussen. Diese Gifte werden als Herzglykosid-Toxine bezeichnet und stören direkt den Elektrolythaushalt im Herzmuskel. Alle Teile der Pflanze gelten im Allgemeinen als giftig.
Folgen: Herz-Kreislauf-Zeichen (z.B. abnormaler Herzrhythmus und abnormale Herzfrequenz), Elektrolytanomalien (z.B. lebensbedrohlich hoher Kaliumspiegel), Magen-Darm-Zeichen (z.B. Übelkeit, Sabber,
Narzissen
Alle Teile der Narzisse gelten als giftig, am gefährlichsten ist die Zwiebel. Sie enthält giftige Alkaloide.
Folgen: Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Arrhythmien, Krämpfe, schwerer Blutdruckabfall
Oleander
Seine Herzglykoside sind für Tiere sehr giftig. Schon ein paar Gramm können eine tödliche Wirkung entfalten. Folgen: Muskelzittern, Koordinationsstörungen, Erbrechen, blutiger Durchfall, tödliche Herzanomalien
Rhododendron
Der Rhododendron ist sehr giftig. Er enthält Grayanotoxine, die die Natriumkanäle stören, die den Skelett- und Herzmuskel betreffen. Alle Teile der Pflanze gelten als giftig, und schon die Einnahme von 0,2% des Körpergewichts eines Tieres kann zu einer Vergiftung führen.
Folgen: Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit; gestörte Herzfrequenz
Herzrhythmusstörungen, Hypotonie, Zittern, vorübergehende Erblindung, Anfälle, Koma, Tod
Rittersporn
Alle Pflanzen der Ranunculaceae-Familie enthalten Diterpenalkaloide. Diese Alkaloide hemmen den wichtigen Botenstoff Acetylcholin, der bei vielen Vorgängen sowohl im zentralen als auch vegetativen Nervensystem aktiv ist. Folgen: Speicheln, anormale Herzrhythmen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Lähmung, Tremor, Anfälle, Herz- und Lungenversagen, Tod
Stern von Bethlehem
Diese Pflanze gehört zu einer Gruppe von mehreren Pflanzen, die natürlich vorkommende Gifte enthalten, die das Herz beinflussen, insbesondere Kardenolide oder Bufadienolide. Diese Gifte werden als Herzglykosid-Toxine bezeichnet und stören direkt den Elektrolythaushalt im Herzmuskel. Die Toxine in diesen Pflanzen sind ähnlich wie Digitalis oder Digoxin, ein gewöhnliches Herzmedikament, das sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin verwendet wird. Der Grad der Vergiftung variiert je nach Pflanze, Pflanzenteil und Verbrauch. Alle Teile der Pflanze gelten im Allgemeinen als giftig.
Folgen: Zu den klinischen Anzeichen gehören Herz-Kreislauf-Zeichen (z.B. abnormaler Herzrhythmus und abnormale Herzfrequenz), Elektrolytanomalien (z.B. lebensbedrohlich hoher Kaliumspiegel), Magen-Darm-Zeichen (z.B. Übelkeit, Sabber, Erbrechen, etc.) oder Anzeichen des zentralen Nervensystems (z.B. erweiterte Pupillen, Zittern, Anfälle).
Tulpen
Tulpen enthalten giftige Substanzen. Das Gift ist in der Zwiebel sehr konzentriert (gegenüber dem Blatt oder der Blüte) und kann bei Einnahme in großen Mengen zu schweren klinischen Symptomen führen. Wenn die Pflanzenteile oder Zwiebeln gekaut oder gefressen werden, kann es zu Gewebsreizungen im Mund und in der Speiseröhre kommen.
Folgen: starkes Speicheln, Erbrechen, Durchfall, abhängig von der konsumierten Menge. Bei starker Einnahme können schwerwiegendere Symptome wie eine Erhöhung der Herzfrequenz, Veränderungen der Atmung und Atembeschwerden auftreten