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Empfehlungen der Impfungen für Tierhalter

Welche Impfungen braucht meine Katze?

Standardmäßig wird bei Katzen gegen das Rhinotracheitis-, Calicivirus (Erreger des Katzenschnupfens) und das Parvovirus (Erreger der Katzenseuche) geimpft. Dieses erfolgt über eine Dreifachimpfung, den RCP-Impfstoff. Auch reine Wohnungskatzen sollten diese Impfung erhalten, da die Erreger auch über den Menschen in die Wohnung getragen werden können. Bei Freigängern, für Ausstellungskatzen oder wenn die Tiere mit auf Reisen gehen, können zusätzliche Impfungen sinnvoll sein.

 

Wir beraten Sie gerne welche Impfungen in Ihrer Situation wirklich von Nöten sind.

Katzenseuche

Die Katzenseuche ist eine Magen-Darm-Erkrankung, die sich vor allem in heftigem Durchfall zeigt. Betroffene Tiere zeigen Schmerzen im Bauch und verweigern häufig die Nahrung, auch Erbrechen kann auftreten. Während bei erwachsenen Katzen meist nur leichtere Symptome auftreten, kann die Katzenseuche vor allem bei sehr jungen Tieren zum Tod führen. Man sollte sie daher unbedingt dagegen impfen.

Katzenschnupfen

Der Katzenschnupfen ist eine Erkrankung der oberen Luftwege, sie wird durch verschiedene Viren ausgelöst. Die Übertragung findet durch engen Kontakt wie Schmusen, Ablecken oder Niesen statt. Die Symptome gleichen den typischen Erkältungssymptomen beim Menschen: Fieber, Husten, Nasenausfluss und erschwerte Atmung. Auch Augenausfluss und Entzündungen können dazu kommen. Besonders bei jungen Tieren und Katzen, die hohem Stress ausgesetzt sind, können auch hohes Fieber, Durchfall und Apathie dazu kommen. Unbehandelt und bei schlechten Haltungsbedingungen kann Katzenschnupfen zum Tod des Tieres führen.

Katzenschnupfen kann chronisch werden und auch äußerlich gesunde Tiere können nach einer Infektion noch Viren ausscheiden und andere Katzen anstecken.

Leukose (FeLV)

Leukose wird durch Viren ausgelöst und mit dem Speichel übertragen. Welpen können sich über Muttermilch infizieren, meistens führt dies zu Fehlentwicklungen und/oder zum Tod der Welpen. Erwachsene Tiere infizieren sich weniger leicht. Bricht die Krankheit aber aus, führt sie meistens zum Tod des betroffenen Tieres.

Leukose greift das Immunsystem der Katze an, die Symptome sind daher meist nicht eindeutig. Apathie, Durchfall oder Verstopfung, häufiges Fieber, plötzlicher Gewichtsverlust oder blasse Schleimhäute können auf eine Leukose hinweisen. Der Virus ist über einen Bluttest nachweisbar.

Einmal infiziert bleibt die Katze Ausscheider des Virus, auch wenn die Infektion nicht ausbricht. Die Impfung ist vor allem für Mehrkatzenhaushalte und Freigänger empfehlenswert.

Tollwut

Da die Tollwut über direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten von infizierten Tieren übertragen wird (in der Regel durch einen Biss) ist eine Impfung bei reinen Wohnungskatzen nicht erforderlich.

Deutschland gilt als tollwutfrei, die Ansteckungsgefahr ist daher auch für nicht geimpfte Freigänger minimal. Die Tollwutfreiheit ist auch auf die umfangreich durchgeführten Impfungen bei Hunden und Katzen zurückzuführen, was trotzdem für eine Impfung sprechen kann. Liegt ein Verdacht auf Tollwut bei nicht geimpften Tieren vor, ist dies unverzüglich dem zuständigen Veterinäramt zu melden, und das Tier wird getötet.

Die Impfung sollte erst ab einem Alter von drei Monaten vorgenommen werden, verträglicher als Mehrfachimpfstoffe ist häufig eine Einzelimpfung. Je nach verwendetem Impfstoff ist eine Auffrischung alle ein bis drei Jahre erforderlich.

Bei Auslandsreisen ist die Tollwutimpfung Pflicht, einige Länder verlangen außerdem den Nachweis eines ausreichenden Impfschutzes über eine Blutuntersuchung. Auch bei Ausstellungen wird eine Tollwutimpfung verlangt.

FIP (Feline Infektiöse Peritonitis)

Viele Tiere sind Träger der FIP-auslösenden Coronaviren, ohne jemals Symptome zu zeigen. Erst wenn die Viren mutieren, was durch Stress oder schlechte Haltungsbedingungen passieren kann, bricht die tödliche Krankheit aus. Eine Impfung sollte nur erfolgen, wenn das Tier noch keinen Kontakt mit dem Coronavirus hatte, dies sollte vorab durch einen Bluttest geklärt werden. Ist dieser positiv auf Coronaviren, ist eine Impfung nicht sinnvoll. Die Wirksamkeit der FIP-Impfung ist schwer nachzuweisen und wird häufig kontrovers diskutiert.

FIV (Katzenaids - Feline Immunodeficiency Virus)

Katzenaids ist eine unheilbare Infektionskrankheit bei Katzen, die durch das feline Immunschwächevirus (ein Retrovirus) hervorgerufen wird. Hauptmerkmal der Erkrankung ist die namensgebende Immunschwäche der infizierten Katzen. Das Virus ist eng verwandt mit HIV, dem Auslöser von AIDS bei Menschen.

Obwohl das dramatisch klingt („AIDS“, „nicht heilbar“): FIV ist kein Todesurteil und in aller Regel kein Grund, eine Katze einzuschläfern – im Gegenteil: FIV-infizierte Katzen können sehr gut und lange leben. Oft vergehen Jahre bis eine Katze mit Katzenaids die ersten Erkrankungssymptome zeigt, und tatsächlich ist die Lebenserwartung von FIV-Katzen nicht geringer als die von nicht-infizierten Artgenossen. Allerdings sollte beachtet werden, dass Katzen mit Katzenaids ihr Leben lang ihre Artgenossen anstecken können (v.a. über Bisse).

Chlamydophila (C.) felis

zählt zu den Erregern, die an dem Symptomkomplex „Katzenschnupfen“ beteiligt sind. Nachdem lange Zeit Unklarheit über seine taxonomische Zuordnung herrschte, wird C. felis inzwischen der Familie der Chlamydiaceae zugeordnet. Chlamydien sind streng intrazellulär lebende, gramnegative Bakterien, die zum Überleben und zur Vermehrung auf eine Wirtszelle angewiesen sind (Hartmann, Hein 2008).

C. felis wurde erstmals 1942 bei einer Katze mit einer Lungenentzündung (Pneumonie) beschrieben. Heute ist C. felis vor allem im Zusammenhang mit Bindehautentzündungen bei Katzen von Bedeutung (Huebner 2008). 18-30% aller chronischen Bindehautentzündungen bei der Katze gehen auf Infektionen mit C. felis zurück.

Die Impfung gegen C. felis wird zwar zu den Non-Core-Imfpungen (Wahlimpfung) gezählt, sollte jedoch insbesondere bei Katzen in Katzenzuchten, -Pensionen und Tierheimen unbedingt durchgeführt werden.

Abweichung der Impfintervalle

Nach der Grundimmunisierung wird, je nach verwendetem Impfstoff, eine Auffrischung alle ein bis drei Jahre erforderlich. Die Dreifachimpfung wird in der Regel einmal jährlich verabreicht, bei Verwendung von Einzelimpfstoffen können in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt teilweise längere Intervalle eingehalten werden. Durch Verlängerung der Impfintervalle können eventuelle Nebenwirkungen verringert werden.

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